Wer es noch nicht kennt, Fraktale sind selbstähnliche Muster. Ich finde das sogenannte "Gosper Island"-Fraktal recht hübsch, und habe eine Weile überlegt, was ich damit anstellen kann.

Praktischer Nutzen? Wir machen daraus ein Puzzle, und Flaschenuntersetzer.

Fraktale sind Muster mit einer beliebig feinen Struktur, d.h. Du kannst beliebig weit hineinzoomen und findest immer wieder dieselben Strukturen. Spannender ist aber das Ergebnis, wenn ich sieben solcher Fraktale ausschneide und zusammenlege, erhalte ich wieder genau dasselbe Fraktal, aber mit einer höheren Auflösung oder Genauigkeit seiner Randkontur (zu sehen im Bild rechts, unten).

Daher habe ich direkt eine kleine Aufbewahrungskiste für sieben dieser Fraktale (z.B. als Untersetzer für Gläser und Flaschen) gebaut, und mit einem Deckel mit Magnetverschluss versehen.

Das perfekte Geschenk für Nerds, und solche die es werden wollen. 😉

Und für alle, die noch wissen wollen, wie man dazu kommt: Selber konstruieren, denn die fertigen Gosper-Kurven im Internet oder bei Wikipedia sind fehlerhaft, und nicht symmetrisch. Passen also leider nicht so einfach zusammen wie in unserem Puzzle. Wer mehr zur Konstruktion wissen will, bitte hier entlang.

Die Konstruktion ist ganz einfach, mit Sechsecken anfangen, und dann immer wieder zusammensetzen:

So entsteht dann die große Randkontur:

Und hier die Datei für Euch zum Anschauen und Mitbauen als SVG-Datei:

Und so sieht das Ganze dann in Lightburn aus. 12cm runde Box konstruiert, den Gosper-Umriss auf ca. 10cm skaliert, und ein paar Aussparungen für die Neodymmagnete, die den Deckel halten.

Realisiert ist das Ganze als Schichtaufbau: Eine Bodenplatte, insgesamt sieben Schichten mit einer Aussparung für die Untersetzer, und ein Deckel. Sieben Schichten, weil auch sieben Untersetzer hineinpassen sollen.

Boden und Schichten werden dann einfach miteinander verklebt, und die Neodymmagnet vorher eingepresst und von hinten mit etwas Sekundenkleber fixiert. Fertig! je nach Farbwunsch kann bunt lackiert, oder einfach nur klar versiegelt werden.

Tipp für den Lasercutter, wenn ihr nachbaut: Bei Lightburn eine Korrektur von rund 0.05mm einplanen, damit die Breite des Laserstrahls ausgeglichen wird. Dann werden die Teile tatsächlich so groß wie geplant, und passen super ineinander.

Danke an den Verbund der Offenen Werkstätten und CameoLaser in Leipzig!